Eine weihnachtliche Mitschreibaktion der
Nürtinger Zeitung

nach dem gleichnamigen Buch von Astrid Nagel



Die verlorene Weihnacht
von Seline



Es war einmal ein junges Mädchen namens Ivy. Sie lebte schon seit Jahren in einem verschlafenen, kleinen Städtchen das Mirabella hieß und das lange kein Weihnachtsfest mehr feierte, denn es gab keinen der ihnen Freude bereitete.
Dort lebte sie allein. Sie hatte ihre Familie verloren als sie ein kleines Mädchen war und musste alleine überleben. Nahrung sammelte sie sich selbst oder bettelte beim Bäcker und zu Trinken bekam sie aus dem Brunnen oder vom Fluss im Wald. Ivy wusste, dass ihre Familie lebte. Sie weiß was mit ihr geschehen war, wusste aber nicht, wie sie sie befreien konnte. Denn ihre Familie wurde gefangen gehalten von einem Mann, halb Mensch halb Skorpion man nannte ihn den Skench. Der Skench war ein gefürchtetes Monster das nur auf Rache aus war. Er hatte keinen bestimmten Zeitpunkt, wann er eine Familie trennte und es geschah auch nicht so oft wie in Ivy´s Fall, dass Überlebende zurückblieben, denn er vernichtete die Kinder irgendwann indem er das Haus der Familie zerstörte. Der Skench war grausam.
Ivy jedoch überlebte.
Es war nun schon genau 7 Jahre her, damals war sie 6 Jahre und genau am selben Tag, wie heute, sie hasste diesen Tag. Es war der heilige Abend, das Weihnachtsfest das alle geliebt haben, bis zu diesem Tag. Nun war sie 15 Jahre alt und schwor auf Rache am Skench. Sie wollte ihre Familie zurück. Sie wollte die Freude der Weihnacht nach Mirabella zurückbringen damit auch sie alle wieder glücklich sein konnten.
Dies ging jedoch nicht ohne ihre Familie, denn jedes Jahr an Weihnachten zündete Ivy´s Familie mit den Einwohnern tausende von Kerzen an um Santa den Weg zum großen Tannenbaum von Mirabella zu zeigen damit er dort die Geschenke hinbringen konnte. Ohne ihre Familie brachten die Menschen es aber nicht übers Herz, das Ritual, das so lange die Weihnacht ausgemacht hatte, ohne die Familie Labtec zu machen. Ivy konnte es nicht ertragen wie unglücklich die Einwohner waren. Sie verzog sich in ihre Hütte und dachte nach. Bis heute. An diesem Tag sollte alles anders werden.
Ivy wusste nicht wo sie beginnen sollte, aber ihr Gefühl verriet ihr, dass der Wald ein erster Anhaltspunkt sein könnte. So ging sie hinaus ohne jegliches Gepäck. Das Mädchen wusste nicht ob sie die Hüttentüre zum letzten Mal schloss. Aber das war ihr egal. Sie wusste, dieser Weg beherbergte viele Gefahren. Aber dieses Risiko ging sie ein.
Und so lief sie los, ohne den verwirrt schauenden Einwohnern auch nur eines Blickes zu würdigen. Sie wollte nicht aufgehalten werden, niemand sollte sie mit Fragen löchern werden da sie keine Antworten geben wollte oder wusste. Sie wollte nur eines. In den Wald um dort ihre Spur zu finden.
Plötzlich nachdem Ivy Mirabella verlassen hatte erschien eine alte Frau vor ihr und versperrte ihr den Weg.
"Entschuldigen Sie bitte ich bin in Eile also wenn sie jetzt aus dem Weg gehen würden!" sagte Ivy, würdigte der Fremden jedoch keines Blickes, versuchte aber standhaft zu wirken.
"Ich ahne was du willst, ich weiß wohin deine Wege und ich kann mir denken wen und du suchst und ich glaube ich kann dir helfen." krächzte die Alte. Sie war gruselig wirkte aber sehr weise auf Ivy.
Das Mädchen wollte kein Gespräch mit dieser Frau deshalb antwortete sie nur: "Ich glaube nicht wenn sie jetzt bitte zur Seite gehen würden danke."
"Ich weiß alles!" sprach die Frau wieder. Nun wurde Ivy doch neugierig und da sie wusste, dass sie diese Frau vorerst nicht los wird fragte sie: "Aber woher? Und was wissen Sie alles?"
"Schätzchen ich habe es selbst einmal erlebt, und ich wusste, dass ich nicht die Letzte sein werde. Ich fing an das Geschehen zu beobachten und versuchte herauszufinden wann er zuschlägt. Wie sein Muster ist. Vergebens. Ich las Bücher und in einem habe ich gelesen was man tun muss um ihn aufzuhalten. Es wurde etwas von einem Zauber der Weihnacht geschrieben. Jedoch keine Beschreibung." Die Frau brachte Ivy zum Nachdenken. Wusste sie wirklich alles oder war sie verrückt? Momentan interessierte sie nur eine Frage:
"Haben Sie ihn gesehen?....Den Skench?"
"Das habe ich." Ivy musste genaueres über ihn erfahren, über alles. Sie wusste es würde ihr nichts bringen wenn sie sich blind in den Kampf stürzen würde. Sie wusste, er würde sie sofort töten und sie ahnte, sie könnte sich nicht dagegen wehren.
"Und...ist...ist er wirklich so grausam?"
"Oh mein Schatz grausam ist harmlos. Er ist ein Monster. So groß wie eine kleine Hütte aus Mirabella. Seine eine Hälfte ist der Skorpion und die andere ein vernarbter Körper. Und ein Stachel so groß wie dein Arm. Manche sagen die Narben hat er von sich selbst weil er einmal ein normaler Mensch war doch durch seine grausame Art so wurde und nicht mit der Mutation klar kam. Seine Klaue ist das schrecklichste. Hat sie dich einmal, bist du verloren"
Die Angst war Ivy ins Gesicht geschrieben. Wie sollte sie es mit so einem Gegner jemals aufnehmen. Da fiel es ihr ein: "Aber.... was ist denn der Zauber der Weihnacht?"
"Ach Liebes wenn ich das wüsste."
"Zeigen Sie mir bitte das Buch ich will es sehen!"
Es wurde bereits dunkel als die Beiden an einer kleinen Hütte am Waldrand ankamen. Ivy graulte als ihr einfiel, dass der Skench so groß wie eine kleine Hütte war. Das hieß also ihr Gegner war das doppelte von ihr.
"Gigantisch was? Der Skench" grummelte die alte Frau. Aus irgend einem Grund wusste sie immer genau was Ivy dachte. Diese Erkenntnis gefiel ihr gar nicht. Jedoch wollte sie mehr wissen und dazu brauchte sie die Dame. Außerdem schien sie nett auch wenn Ivy den Namen der Dame nicht erfahren hatte.
Die Frau brachte ein Buch, das sehr alt aussah und man meinen könnte es ist antik. Die Alte blies einmal kräftig und entstaubte das Buch. Erst da erkannte das Mädchen wie wunderschön der Einband war. Auf ihm waren leichte Muster aufgezeichnet und der Umschlag war aus reinem, braunen Leder. Und darauf waren allerlei kleine Symbole wie ein Weihnachtsmann oder ein Tannenbaum oder....eine Art Glanzsymbol.
"Das ist das Buch? Es ist wunderschön! Muss doch aber sehr alt sein oder?" fragte Ivy.
Die Dame schmunzelte: "Ja es ist wirklich schön. Ich weiß nicht wie alt es genau ist. Ich habe es hier gefunden als ich in die Hütte gezogen bin."
"Und da steht alles drin?" meinte das Mädchen.
"Liebes, alles ist ein sehr großer Begriff. Dort steht vieles, aber nicht alles."
"Und was genau steht da?" Ivy schauderte.
"Öffne es." flüsterte die Alte und verschwand ins nächste Zimmer.
Ivy schlug mit zitternden Händen das Buch auf der ersten Seite auf. Wo sollte sie die richtige Stelle finden? Sie schlug es auf und ...
Das Buch blätterte und blätterte bis zu der Stelle die Ivy brauchte.
Der Skench stand da in fetten Buchstaben. "Der Skench ist ein grausamer Mutant, halb Mensch halb Skorpion, der in Mirabella sein Unwesen treibt. Er trennt immer wieder Familien und lässt nur die ältesten Kinder zurück. Jedoch bringt er auch diese irgendwann um. Keiner weiß warum. Keiner weiß wann. Keiner kennt sein Muster. Laut den Erzählungen hat er keinerlei Schwächen aber ich weiß aus Erfahrung, dass seine Schwäche der Zauber der Weihnacht ist. Nur damit kann man ihn in ewige Ruhe schicken."
"Unglaublich, was?" Ivy erschrak als die alte Frau plötzlich hinter ihr stand.
"Ja unglaublich! Aber wer hat das Buch geschrieben? Er muss den Skench schon einmal besiegt haben er könnte mir helfen dies auch ein zweites Mal zu tun!"
"Ich kann dir leider nicht sagen wer es war aber ich weiß, dass du ihn finden wirst. Hör auf dein Gefühl." wisperte die Dame.
Es war ein grauer aber warmer Morgen als das Mädchen beschloss los zu gehen. "Vielen Dank für alles! Wenn ich kann komme ich dich mal besuchen!" rief Ivy und drückte die alte Frau.
"Ich habe dir gerne geholfen und möge die Kraft der Weihnacht mit dir sein!" sagte die Dame und küsste Ivy auf die Stirn.
Ivy wusste genau wo sie hin wollte. In den Wald zum Fluss. Sie hatte das Gefühl dort könnte ihr erster Anhaltspunkt sein.
In Gedanke verloren stapfte sie durch das vereiste Gestrüpp. Plötzlich stolperte sie über einen losen Ast und landete unsanft im tiefen Schnee. Gerade als sie aufstehen wollte hielt ihr jemand die Hand hin um ihr hoch zu helfen. Ivy schaute nach oben und die Zeit schien stehen zu bleiben als sie in die klaren, blauen Augen eines großen, jungen Mannes sah, der in ihrem Alter war. Sie nahm seine Hand und mit einem kraftvollen Zug zog der Junge sie aus dem Schnee.
"Danke.", keuchte Ivy. "Wahnsinn, hätte nie gedacht, dass der Schnee im Wald so tief wird!"
"Gern geschehen.", die Stimme des Jungens klang sanft und ruhig und sehr sympathisch. "Was suchst du hier? Du solltest nicht so alleine im Wald sein das ist gefährlich."
"Aber ich bin ja nicht alleine. Du bist ja da." meinte Ivy.
"Was suchst du hier?", fragte er erneut.
Ivy wusste nicht ob sie ihm die Wahrheit sagen sollte. Jedoch sprach alles dafür. Und sie erzählte ihm die ganze Geschichte. Was mit ihrer Familie geschehen war, erwähnte die alte Frau, das mysteriöse Buch und den Zauber der Weihnacht.
"Jetzt weißt du es. Und ich muss unbedingt herausfinden was dieser Zauber ist"
Der Junge wirkte nachdenklich. Schließlich sagte er: "Wie heißt du?"
"Ivy. Ich bin Ivy."
"Ich bin Terenz. Ich werde dir helfen. Du musst mir aber vertrauen und darfst keine Fragen stellen. Es ist sehr kompliziert. Also. Vertraust du mir?", und Terenz streckte Ivy die Hand hin.
"Ja! Ich vertraue dir"; sagte Ivy und nahm seine Hand.
So liefen sie durch den Wald bis zum Bach. Dort weiste Terenz sie an, sich zu setzen während er ein Buch hervor holte. Er setzte sich zu ihr und fing an zu erzählen.
"Du kannst den Skench alleine so nicht finden. Du musst nach ihm verlangen. So wie es den Ruf des Guten gibt, existiert auch ein Ruf des Bösen. Den solltest ihn hören lassen, dann erscheint der Skench und er wird dich anhören. Wenn du ihm gefällst, wird er dich verschonen. Wenn er dich kennt oder nicht mag, könnte es hässlich werden. Der Zauber der Weihnacht ist knifflig. Er basiert auf etwas, das schon seit Jahren durchgeführt wird. Er soll so große Wirkung haben, dass es der größte Feind des Skench ist. Der Zauber der Weihnacht ist, wie der Skench vom Bösen, der Vertreter des Guten. Da es mehr Gutes auf der Welt gibt als Böses, ist der Zauber der Weihnacht mächtiger als der Skench. Als Beschreibung steht dort," er schlug das Buch auf:
"Der Zauber der Weihnacht." konnte man dort in goldenen Buchstaben lesen. Weiter ging es mit:
"Der Zauber der Weihnacht ist der Vertreter alles Guten. Er wird erzeugt von tausenden Lichtern die die Welt zum Leuchten bringen. Er ist so mächtig, dass das Böse kein Durchdringen hat."
Da war sie also. Die Erklärung die Ivy suchte.
"Und was ist denn der Zauber der Weihnacht jetzt genau?" fragte Ivy.
Terenz antwortete: "Ich weiß es nicht. Ich kann dir auch nur sagen was im Buch steht. Aber mach dir keine Sorgen, wir finden einen Weg."
Auf einmal überrumpelte die Müdigkeit Ivy und sie fiel Terenz in den Arm und schlief ein. Da träumte sie einen Traum der alles verändert. Sie sah Mirabella in einem unglaublich schönen Lichterschein und einen wunderschönen Tannenbaum wie aus dem Bilderbuch. Sie erkannte ein Gesicht und schreckte aus dem Traum hoch. Sie starrte atemlos in den Schnee.
Terenz wachte auf.
"Was ist los?" fragte er besorgt.
Atemlos antwortete Ivy: "Ich weiß was wir tun müssen! Wir müssen es schaffen den Skench nach Mirabella zu kriegen wo der Zauber der Weihnacht ist. Ich war jedes mal dabei!"
Terenz schaute das Mädchen besorgt an. Ivy erwiderte den Blick. "Tun wirs, dürfte nicht allzu schwer sein.", meinte er.
Die beiden standen auf. Plötzlich nahm Terenz Ivy bei der Hand und zog sie zu sich heran. Er hob ihr Kinn sodass sie ihn ansehen musste.
"Falls wir nicht überleben will ich dass du weißt, dass du mir von Anfang an sehr viel bedeutest hast." flüsterte er ihr ins Ohr. Die zwei sahen sich tief in die Augen und dann küsste Terenz sie. Seine Lippen wahren weich und sanft und der Kuss war magisch, man könnte meinen dies ist der Zauber der Weihnacht.
Als er vorne weg stapfte fühlte Ivy sich ganz warm und stark.
"Lass uns nach Mirabella gehen und dem Spuk ein Ende setzen!" sagte Ivy.
Hand in Hand liefen sie stundenlang zurück in den verschneiten Wald bis zu einer offenen Lichtung wo keine Bäume die Sicht versperrten.
"Tun wirs!" sagte Terenz.
Ivy stellte sich in die Mitte der Lichtung und rief feierlich den Ruf des Bösen: "Ich rufe dich, Herr der Unterwelt, zu mir um dir ein Angebot zu machen. Zeige dich oh Herr des Bösen und hoffe du wirst dich mich erhören."
Zuerst passierte nichts. Plötzlich bebte der Boden und vor Ivy tat ein riesiges Loch auf und heraus kam eine Figur die Ivy erschaudern ließ. Die riesige Klaue reckte er in die Höhe und sein grausamer Stachel wackelte hinter ihm.
Seine Narben kamen zum Vorschein und der dicke Panzer glühte vom Feuer der Unterwelt. Er sah genauso aus, wie die alte Frau ihn beschrieben hatte. Der Skench. Er erhob seine tiefe, raue Stimme und sprach. Ivy blieb der Atem weg. So etwas grausames hatte sie noch nie gesehen. Doch sie musste sich zusammen reißen!
Er grunzte: "Und nun Kleine, dein Angebot?"
Mit zittriger Stimme antwortete Ivy: "Ich weiß was Ihr wollt weil ich weiß das ihr keine Überlebenden wollt. Keine Zeugen. Keinen, der mächtiger ist als ihr."
"HA und woher willst du das wissen? Ich bin der Herrscher der Unterwelt ich alleine bin mächtig! Wer soll das deiner Meinung nach sein?" lachte er.
"Ich." rief Ivy. "Hört genau her! Heute Nacht will ich, dass Ihr meine Eltern freilasst und alle anderen Familien die Ihr getrennt habt auch! Dafür ergebe ich mich!"
Der Skench kam näher und packte sie mit seiner Klaue. Da sprang Terenz ihn an.
"Terenz nicht!" schrie Ivy. " Er wird mir nichts tun."
Doch es war zu spät. Terenz flog an Ivy vorbei und prallte gegen einen Baum. Dort blieb er regungslos liegen.
"Nun Kleine du hast mich neugierig gemacht. Aber entscheide dich. Wenn du jetzt zu ihm gehst gehe ich und das Angebot platzt." knurrte der Skench.
"Ich bleibe. Nun. Ihr wisst wer ich bin." sagte Ivy.
"Und du bist bereit dich mir auszuliefern um die Familien zu befreien? Nenne mir Wann und Wo!" lachte er.
"Heute Nacht werde ich auf dem Festplatz in Mirabella sein. Dort könnt Ihr mich holen."
Der Skench drehte sich um und verschwand mit schallendem Gelächter in seinem Loch. Noch einmal schrie er: "Heute Nacht!". Und weg war er.
Ivy rannte sofort zu Terenz der bereits schon wieder auf den Beinen war. Sie fiel ihm um den Hals. Hand in Hand wie sie es immer taten rannten sie nach Mirabella. Sie wussten beide was zu tun war jedoch hatten sie keine Zeit. Als sie in Mirabella ankamen dämmerte es bereits leicht.
Ivy erhob die Stimme: "Bürger von Mirabella! Vor langer Zeit wurde meine Familie, die Familie Labtec, von dem grausamen Skorpionmensch geraubt so wie viele anderen davor auch. Ich habe überlebt. Hört mich an es gibt eine Lösung! Den Zauber der Weihnacht. Lange war er ein verborgenes Rätsel und die einzigste Schwäche von dem Skench! Doch ich habe des Rätsels Lösung gefunden! Mit Hilfe einer alten Dame und diesem Jungen dort", sie deutete auf Terenz. "Wir können ihn besiegen. Denn früher haben wir den Zauber der Weihnacht durchgeführt und waren geschützt bis zu dem Tag an dem meine Familie geraubt wurde! Alle Hoffnung war verloren! Doch jetzt nicht mehr! Bürger von Miabella, holt die Kerzen und Lichter hervor! Denn heute Nacht werden wir Weihnachten feiern. Skench wird eine Legende sein und eine neue Hoffnung wird geboren!"
Tosender Applaus umströmte Ivy und sie umarmte Terenz und entdeckte die alte Frau am Rand von einer Hütte mit einer Kerze in der Hand. Ivy winkte sie zu sich her.
"Danke für alles!" schluchze Ivy.
"Mein Kind du hast begriffen was Weihnachten heißt. Ich bin so stolz auf dich." sagte die Alte.
Ivy sprang auf das Podest mit der ersten Kerze wo sonst immer ihre Mutter gestanden hatte. Vor ihr ein hoffnungsvolles Mirabella vor ihren Kerzen genau wie damals. Der Zauber der Weihnacht war wieder da! Laut rief sie in die Menge:" Mirabella ich rufe zu euch um euch zu sagen dass ihr keine Furcht haben braucht. Der Skench wird kommen doch wir haben den Zauber der Weihnacht. Wartet auf mein Zeichen um Santa den Weg zu zeigen, und habt keine Angst. Keinem wird etwas passieren. Mirabella sagt vertraut ihr mir?"
Zustimmendes Rufen klang über den Platz. Man konnte schon von weitem den Panzer des Skenches erglühen sehen. Ivy stand in der Mitte des Platzes mit ihrer Kerze in der Hand. Hinter ihr Terenz und die Frau mit ihren Kerzen und im Dunkeln verborgen alle anderen mit ihren Kerzen. Ein lauter Kampfschrei drang aus dem Wald als der Skench durch den Bogen von Mirabella trat. Auge in Auge standen Ivy und er sich gegenüber.
Der Skench brach als erstes die Stille: "Nun bin ich hier um dich zu holen. Sieh dich um. Meinen Teil der Abmachung habe ich eingehalten nun bist du dran. Kommst du freiwillig oder muss ich dich holen?"
Ivy sah sich um, suchte nach ihrer Familie. Ihr stiegen die Tränen in die Augen als sie ihre wunderschöne Mutter sah, ihren starken Vater und den flauschigen Hund Pinsel.
Sie riss sich los um die Beschwörung des Zaubers zu rufen: "Komm zu uns, Herrscherin des Guten. Zeig Santa den Weg zu uns. Ich berufe dich mit einer Bitte, beschütze uns auch dieses Jahr und leite uns den richtigen Weg. Hör uns an, Bürger von Mirabella, lasst den Zauber der Weihnacht beginnen!" Und sie zündete ihre Kerze an. Sah zu, wie Terenz und die Dame folgten, sah die Hoffnung von den Menschen als sie ihre Kerzen entflammten, sah den entsetzen Blick des Skenches, als der goldene Schein Mirabella umhüllte, sah die Tränen in den Augen ihrer Eltern, den Stolz den sie auf sie ausübten. Und auf einmal wurde ihr alles klar. Sieh drehte sich um. Sie sah den Skench an, den grausamen Mörder, das Ungeheuer das so grausam war, wirkte plötzlich ganz klein. Dieser entsetzte Blick wandte sich zu Trauer.
Ivy sagte zu ihm mit ruhiger Stimme: "Du wolltest das nie, richtig? Du bist verzweifelt und hast es deswegen getan. Du wolltest, dass alle wissen wie es dir geht weil es dir selbst so erging nur auf eine andere Weise. Du bist allein, und du hasst es allein zu sein."
Und auf einmal flossen dicke Tränen dem Skench übers vernarbte Gesicht, füllen die Narben auf und tropften auf seinen vernarbten Körper, machten diesen zu einem gesunden, starken, Körper, tropften auf seinen Panzer, löschten die Flammen und verwandelten ihn auch in einen gesunden, starken und vor allem menschlichen Körper entstehen. Ließen den Skorpion verschwinden und brachten einen starken, gesunden , gut aussehenden Mann, und ließen allen Hass und alle Verachtung vergehen.
Und der grausame Skench wurde zu einem lächelnden Mann.
Ivy umarmte Terenz glücklich und küsste ihn. Überglücklich rannte sie zu ihrer Familie und schloss sie in die Arme. Streichelte Pinsel mit Freudentränen in den Augen über den Kopf. Wandte sich dann dem Mann zu: "Such dir einen Namen aus."
"Gebt mir einen, Ivy Labtec", antwortete der mit einer sanften Stimme.
"Nun Ben Hopcans. Nun sind sie nicht mehr alleine. Ab heute haben sie eine Familie." sagte Ivy und streckte Ben die Hand hin.
Und die Menschen in Mirrabella lebte glücklich bis an Ihr Lebensende.


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