Ein Wintermärchen von Luisa W. |
Vor einer Woche ging Tobias mit seinen Freunden in den Park zum Schlittenfahren.
Gemeinsam liefen sie zur Rodelbahn. Da sahen sie einen Jungen, der auf der Straße stand.
Er war ganz weiß. Die Jungen betrachteten ihn neugierig aus der Nähe. Michael, einer
von Tobis Freunden, ging zu dem Jungen und fragte ihn: "Möchtest du mit uns
Schlittenfahren gehen?" Er antwortete nicht. Tobias ging zu der Gestalt, nahm ihn an die Hand und fühlte: "Der ist ja aus Eis!!!" Die Freunde kamen angerannt. Tobias sagte: "Wir müssen ihn schnell zu mir nach Hause bringen und den Jungen vor den Ofen stellen." Wie gesagt, so getan. Nach einer Stunde war er aufgetaut und sprach: "Hallo, ich bin Niklas, wer seid ihr denn?" Die Fünf schauten sich an. Der Erste stotterte: "Ich bin Tobias und das sind meine Freunde," er stellte jeden Einzelnen vor: "Michael, Marco, Holger und Patrick." Nach dem kurzen Gespräch gingen alle wider hinaus, außer Niklas, der sie gefragt hatte, ob er mitspielen könne, aber die Freunde hatten nur geantwortet: "Nöh, wir wollen nicht mit einem Schneemann spielen!" Niklas war sehr traurig. Als die Jungen wieder herein kamen, erzählte er ihnen die Geschichte, wie er zu Eis geworden war: "Also, das war so: mit ungefähr fünf Jahren wurde ich von der bösen Schneekönigin entführt, denn ich habe bei ihren gemeinen Plänen, die Welt zu erobern, nicht geholfen. Nachdem ich zwei Jahre nicht gehorcht hatte, hat sie mich rausgeschmissen und mich mit Eis umhüllt. Danach habt ihr mich gefunden." Die Jungen hatten Niklas aufmerksam zugehört. Holger erkundigte sich: "Was wäre denn geschehen, wenn du ihr geholfen hättest?" Niklas rief: "Sie wollte mein Herz! Damit hätte die Königin einen Energiestrahl auf die Sonne leiten können. So dass die Sonne verschwunden wäre und die Erde dann voll Dunkelheit bestehen würde." Die Jungen waren aufgeregt. Gerade als Patrick wissen wollte, ob die Schneekönigin noch leben würde, blieb Niklas ganz still sitzen und starrte auf seine Freunde. Plötzlich schreckte er hoch. Die anderen wollten wissen, was geschehen war, aber er schrie nur: "Die Schneekönigin! Sie will mich holen!" Dann krachte die Tür auf und eine schneeweiße, mächtige Frau mit einer Kristallkrone trat herein. Niklas war vor Schreck ganz starr und konnte sich nicht vom Fleck rühren. Den Freunden ging es genau so, bis sie ihr Zepter schwang und einen Blitz auf Niklas leiten wollte. Da rannte Tobias los, riss den Spiegel von der Wand und hielt ihn gegen den Blitz. Genau wie er gedacht hatte, war der Spiegel so stark, dass er den Blitz ableiten konnte und jetzt direkt die Schneekönigin traf. Sie stieß einen Schrei aus und fiel tot um. Da stießen die Jungen ein Freudengeschrei aus, das sie nie mehr vergaßen. So wurden die sechs unzertrennliche Freunde fürs Leben. |